„Warum sind alle Eier hier im Hof braun?“ „Wie entsteht ein Ei?“ und „Wie viele Eier legt ein Huhn?“ Diese und noch viele weitere Fragen wurden der Klasse 6c und ihren Lehrerinnen Frau Bröcker, Frau Krug und Frau Stockinger am Mittwoch, dem 15.Mai 2024, auf dem Hühnerhof Birklinger Ei in Iphofen von der Agrartechnikerin Sandra Servatius beantwortet. An diesem Tag durften die 6. Klassen im Rahmen der Projektwoche „Schule für’s Leben“ einen Bauernhof besuchen. Zunächst besichtigten die Schülerinnen und Schüler die Biogasanlage. Die komplett computergestützte Anlage produziert das ganze Jahr über Strom, erklärt uns Sandra’s Mann Felix, weshalb im Notfall auch immer jemand telefonisch erreichbar sein muss, damit die Stromversorgung durchgehend gewährleistet ist. Nicht selten wird jemand aus dem Familienbetrieb zur Anlage gerufen um diese wieder zum Laufen zu bringen.

Dass 4300 Hühner ganz schön viel Lärm machen, erlebten die Kinder live, als sich die Stalltüren elektrisch öffneten und die Tiere ins riesengroße Freigehege entlassen wurden. Und dabei handelte es sich nur um die Hälfte der etwa 9650 Tiere, die Felix und Sandra Servatius in ihrem Stall halten. In dem Gehege selbst fühlen sich die Tiere sichtlich wohl. Nachdem sie sich der Besuchergruppe genähert hatten-sie sind nämlich sehr neugierig- zogen sie sich unter die vielen Pappeln zurück. Die Bäume spenden an heißen Sommertagen nicht nur Schatten, sondern sie spielen in dem Gehege noch eine weitere wichtige Rolle. Der größte Feind ist nämlich nicht, wie von den Kindern zunächst vermutet wurde, der Fuchs, sondern der Habicht, der nahezu täglich ein Huhn aus der Luft erbeutet. Unter den Bäumen finden die Tiere, die den von oben angreifenden Feind nicht sehen können, Schutz. Sobald es zu Dämmern beginnt, gehen die Hühner selbstständig in den Stall zurück, wo sich jedes Huhn auf eine Stange setzt. So werden die Eier im darunter liegenden Nest abgelegt und nicht zertreten.

Doch wie kommen die Eier nun vom Stall in die Schachtel und ins Supermarktregal? Sandra Servatius brachte das Förderband, das die Eier aus dem Stall transportiert, zum Laufen und die Klasse 6c durfte an verschiedenen Stellen der Anlage mit anpacken. So wurden kaputte Eier aussortiert, von Federn befreit, in Kartons verpackt und anschließend mit einem Aufkleber und dem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen. Wenn die Regale in den Supermärkten, die von Birklinger Ei beliefert werden, leer sind, sorgt der Hof für Nachschub. Jedes Huhn legt fast täglich ein Ei. Doch derzeit hat der Bauernhof viele junge Hühner, die zunächst Eier in Größe „S“ legen. Da diese nicht in den Supermarkt kommen, weil sie für den Endverbraucher zu klein sind, werden diese in speziellen Boxen im Hofladen verkauft. Zudem verwendet Sandra Servatius die kleinen Eier für ihre Nudeln, die sie selbst herstellt und verkauft. Die Farbe der Eier lässt sich übrigens leicht erklären: braune Hühner legen braune Eier und weiße Hühner weiße. (kd)

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