Dass es dort und auch darunter viel zu entdecken gibt, konnten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9a und 9c im Rahmen des „Tags des Handwerks“ am 18.06.2024 erleben. In vier Gruppen waren die Jugendlichen mit Frau Braun, Herrn I. Hofmann, Frau Krug und Herrn Meier einen Vormittag lang in der Marktgemeinde unterwegs, um einen Einblick in vier verschiedene Handwerksbetriebe und die unterschiedlichen Ausbildungsrichtungen zu bekommen. Knapp 50 Minuten dauerte jede Besichtigung, die bei der Schreinerei Waßmann, Elektro Ludwig, Die Auto Idee Dieter Hümmer sowie Heizung und Sanitär Voran stattfand. Initiiert von der Handwerkskammer sollen die jungen Heranwachsenden im Rahmen der Berufsfindung einen Einblick in Handwerksberufe bekommen.

Nicht schlecht staunten die Schülerinnen und Schüler, als eine computergesteuerte CNC-Maschine in nur wenigen Minuten aus einem eckigen Holzbrett ein Brotzeitbrett mit abgerundeten Kanten inklusive Gravur herstellte, das die Schüler als Erinnerung mit nach Hause nehmen durften. „Individuell und in der Region einzigartig zu sein ist heutzutage bei kleineren Handwerksbetrieben wichtig“, so Holger Waßmann. Daher fertigt das Unternehmen, das seit 120 Jahren ein Familienbetrieb ist, unter anderem auch Küchen für Wohnmobile an, was sonst keine Schreinerei in der Gegend anbietet. Die hohen Anschaffungskosten für spezielle Maschinen halte viele Schreinerinnen und Schreiner ab, zu investieren, erklärt der Firmenchef. Doch Holger Waßmann hat sich getraut, was sich gelohnt hat. 15 Mitarbeiter beschäftigt er mittlerweile in seinem Betrieb, in dem unter anderem auch schon mal Treppen im Wert von 100.000 € gefertigt werden.

Wie eine Toilettenspülung funktioniert und ein WC montiert wird konnte bei „Heizung und Sanitär Voran“ ausprobiert werden. Die Auftragslage ist groß, da nicht nur Bäder neu installiert werden, sondern auch viele Bäder modernisiert werden. „Nach oben sind keine Grenzen gesetzt, der Wellness-Faktor hat extrem zugenommen in den letzten Jahren“, erläutert Leo Voran, der zusammen mit seiner Frau Barbara und Sohn Lukas das Unternehmen leitet. Da kann ein Bad schon mal locker 20.000 € und mehr kosten.

Dass weiße T-Shirts an diesem Tag nicht die richtige Kleiderwahl waren, stellten die Schüler bei „Auto Idee“ fest, als es ans Reifenwechseln ging. Kohlschwarz waren aber zum Glück nach der Arbeit nur die Hände- und die wurden mit einer speziellen Waschpaste innerhalb weniger Sekunden wieder blitzsauber. Auch wie ein Ölwechsel funktioniert, wie ein Auto von unten aussieht und was bei einem Auto als Standard-Inspektion durchgeführt wird, wenn es in die Werkstatt kommt, erfuhren die Neuntklässler.

Aufs Dach steigen durften dann die Schülerinnen und Schüler bei Elektro Ludwig, wo sie die Photovoltaik-Anlage besichtigen konnten. In dem modernen Betrieb ist nahezu alles  computergesteuert und wird genauestes überwacht. Neben Kameras im Ladengeschäft wird z.B. auch die Außenbeleuchtung in der Nacht gedimmt und für die Kunden stehen Parkplätze mit der Möglichkeit zum Aufladen der E-Autos zur Verfügung. Hauptsächlich installiert der Betrieb momentan Photovoltaik-Anlagen und Ladestationen für E-Autos, weshalb jede Woche eine große Lieferung mit Solarmodulen aus China kommt.

„Ein ingesamt überaus gewinnbringender Tag“, stellten alle fest. Auf der Rückfahrt war es sehr ruhig, wurde der Vormittag nur durch eine kurze Eispause unterbrochen und die Eindrücke waren durchaus vielfältig.  

Wir bedanken uns ganz herzlich bei den vier Betrieben, die uns und unseren Schülerinnen und Schülern diesen Tag ermöglicht haben. Bestimmt wird noch der eine oder andere die Möglichkeit für ein Praktikum nutzen, was von allen Firmeninhabern angeboten wurde. Das Handwerk hat definitiv Zukunft. (kd)

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